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Zu "Der heiße Sternenhimmel hat sich schon ergeben"


Zu "Der heiße Sternenhimmel hat sich schon ergeben"

Augsburger Allgemeine Zeitung, 5.9.18

 

Adi Hübels Lyrik trägt schöne Früchte

 

Neuer Gedichtband der Ulmer Autorin

 

Ulm Zum Teil in schwäbischem Dialekt, zum Teil in Hochdeutsch legt Adi Hübel ihren neuen Lyrikband „Der heiße Sternenhimmel hat sich schon ergeben“ vor. Was beide Teile verbindet: Die Gedichte der 79-jährigen Theater- und Literaturwissenschaftlerin sind persönlich und lebensklug.

Hübel kreiert geschriebene Worte, die erst gesprochen richtig verständlich werden. „Zammagwaxa“ zum Beispiel. Wer die schwäbischen Gedichte aber als amüsant oder heimatbetont sieht, übersieht den feinen melancholischen und oft auch autobiografischen Bezug. „Kirscha“ beispielsweise nimmt die häufig am Baum wachsenden Kirschenpärchen metaphorisch – und Hübel vergleicht sich mit der Frucht. Außen weich und innen hart. 

Herb ist das beim Lesen und verblüffend ehrlich. So wie die eigene Mutter geschildert wird, verhärtet im Krieg über dem Warten auf den Mann – mit dem das Glück nicht zurückkam. Von tiefer Trauer und dem Weitermachen im Dennoch erzählen „Scherbahaufa“ und „Wo bischd jetzt du?“

Oft deutet Adi Hübel an, verknappt, macht nicht viele Worte und setzt darauf, dass ihre Leser die Emotionen zwischen den Zeilen finden. (köd) 

 

Buch Adi Hübels „Der heiße Sternenhimmel hat sich schon ergeben“ (160 Seiten) ist im Handel für 9,99 Euro erhältlich.

 

Zum Buch...


Zu "Das beste Stück"

Pressetext

 

Adi Hübels Kurzkrimi: Das beste Stück

 

Mordsspannung im Ländle

 

Neuerscheinung: Die Krimianthologie „Frauen morden schöner“ – unter anderem mit der Ulmer  Autorin Adi Hübel.

 

Die Mörderischen Schwestern haben zugeschlagen. Nicht mit körperlicher Gewalt, versteht sich, sondern belletristisch. „Frauen morden schöner“ heißt ihre neue Anthologie mit 25 kriminellen Ge-schichten aus Baden-Württemberg. Eine der Autorinnen ist Adi Hübel aus Ulm.

Die meisten Verbrechen geschehen zweifellos in Stuttgart, denn in der Landeshauptstadt sind die Mörderischen Schwestern besonders aktiv. Doch auch in Ulm, möglicherweise sogar im Stadtteil Söflingen ereignen sich Dinge, die jede/n Kriminalpolizistin misstrauisch werden lassen. Die hier lebende Autorin, Adi Hübel, gibt zu, beim Betrachten ihres näheren Umfeldes sowie bei der täglichen  Zeitungslektüre Ungereimtheiten zu entdecken die sich nur bei intensivem Betrachten entschlüsseln lassen. Sie hat dies zum Anlass genommen über das Verhältnis der Geschlechter und die mögliche Lösung von Konflikten in langjährigen Beziehungen zu berichten. 

Die Hintergründe erfahren LeserInnen der Anthologie „Frauen morden schöner“ in ihrer Geschichte „Das beste Stück“. Drei Freundinnen haben es satt: jede von ihnen hat einen Ehemann, der sie unendlich nervt. Gemeinsam starten sie ein Projekt, das sie von ihren Männern befreien soll. Was machen die Drei also? Sie gehen in den Wald, Pilze suchen. Was sie danach mit den gefährlichen Knollen anfangen, das wird sich zeigen.

 

25 kriminelle Geschichten aus Baden-Württemberg hat die Herausgeberin und Krimiautorin Mareike Fröhlich aus Ostfildern für diese unterhaltsame Lektüre zusammengetragen. Sie und alle beteiligten Autorinnen gehören der Stuttgarter Regionalgruppe der Vereinigung der „Mörderischen Schwestern“ an, einem Netzwerk, das sich zum Ziel gesetzt hat, die deutschsprachige von Frauen geschriebene Kriminalliteratur zu fördern. 

In der beim Wellhöfer-Verlag neu erschienenen Krimi-Anthologie begeben sich die Lesenden auf eine kurzweilige, kriminalistische Reise durchs das idyllische „Ländle“, wo sich die Nachbarn gegenseitig ausspionieren, wo sich friedliche Golfplätze in schaurige Tatorte verwandeln und unscheinbare Kehrschaufeln zu Mordinstrumenten werden.

Die Mörderischen Schwestern gehen nicht nur auf dem Papier über Leichen. Krimifans können die Damen mit ihrem Programm „Ladies Crime Nights“ auch auf der Bühne erleben. Vier bis acht Autorinnen tauchen jeweils rund zehn Minuten lang in die Welt des Verbrechens ein. Umrahmt von ausgewählter Livemusik verspricht die „Ladies Crime Night“ eine Menge Spannung und noch mehr Spaß. 


Kriminacht in Ehingen



Lesung: Beim Tod in Ulm fließt kein Blut


Zu "Himbeertage"

Ulm

Adi Hübel: Geschichten vom Leben, Lieben, Träumen

 

Die Ulmerin Adi Hübel hat ein neues Buch vorlegt: "Himbeertage" versammelt neun Geschichten voller Lebenserfahrungen.

 

MAGDI ABOUL-KHEIR | 02.08.2016 

 

Adi Hübel: Himbeertage. 188 Seiten. ISBN 978-3-7418-1895-0.

E-Book: ISBN 978-3-7418-1899-8.

 

Sie hat es geschafft, nach all den Jahren, nach all der Arbeit. Die Malerin Franziska hat ihre erste eigene große Ausstellung. Sie wird ein Star der Kunstszene, verspricht ihre Galeristin. Dann erscheint Franziskas Schwester Luisa auf der Vernissage, eine Schauspielerin, die ihr die Schau stiehlt: „Ihr ganzes bisheriges Leben hatte sie sich abgemüht, ihre Kunst zu verwirklichen und ja, das gestand sie sich jetzt bitter ein, auch anerkannt und berühmt zu werden. Und dann kam Luisa, tat nichts als lächeln und alle liebten sie.“

 

Es ist ein heftiger innerer Monolog dieser Künstlerin Franziska in Adi Hübels Kurzgeschichte „Auch Schmetterlinge weinen“. Ja, stellenweise wirkt das alles psychologisch eindimensional – doch dann vollzieht Adi Hübel einen Perspektivwechsel, der Leser bekommt Einblick in die Sichtweise Luisas, und ein anderes, ambivalentes  Bild entwickelt sich. Das Ende – nein, keine „Pointe“ – wird an dieser Stelle nicht verraten, doch ist es heftig, wenn man sich auf die Geschichte eingelassen hat.

 

Adi Hübel, die den Ulmern nicht nur als Autorin von Storys, Gedichten und Krimis bekannt ist, sondern auch als Theatermacherin, legt in „Himbeertage“ eine Sammlung mit neun „Geschichten vom Leben, Lieben, Träumen“ vor. Es geht um Existenzielles und oft um Lebens-Wege: In „Oh weh“ begleitet der Leser einen Mann auf dem Weg zum Begräbnis eines früheren Freundes, mit dem er sich überworfen hatte. In „Aprikosenlicht“ streiten sich Geschwister am Grab ihrer Mutter.

 

Von Sehnsüchten, Liebesstunden und Verlusten handeln die Geschichten, manche sind geprägt von einem ironischen Blick auf die Figuren, aber doch auch von Verständnis für menschliche Schwächen. Geschichten, die von unser aller Leben handeln, gewiss nicht immer leicht, aber doch in einem recht leichten Ton aufgeschrieben.

 

Info Adi Hübel liest in der Kulturnacht am 17. September im Schreib-Turm-Labor aus „Himbeertage“.


Zwischen Licht und Schatten, Stimme und Stille

Lesung mit vier Ulmer Autoren in der Stadtbibliothek, Sonntag Aktuell Ulm & Neu-Ulm, 13.10.2013


Wovon Adi Hübel und andere Autoren träumen

fehrgelesen - Das Literaturportal für die Region Ulm/Neu-Ulm, 28. Juni 2013 

 

"Autorenträume" heißt eine im Mai im Verlag Monika Fuchs erschienene Anthologie. Knapp sechzig Autoren, bekanntere und völlig unbekannte, haben sich dafür kurze Geschichten, Mini-Dramen oder Gedichte ausgedacht, die ihre oder genau genommen die Träume ihrer Protagonisten erzählen. Entstanden ist das Buch aus einer literarischen Umfrage der beiden Herausgeberinnen Petra Hartmann und Monika Fuchs, die sich dank Facebook, Twitter und anderer sozialer Netzwerke schnell verbreitete. Circa 300 Autoren und solche, die es noch werden wollen, schickten ihre Manuskripte ein, 57 wählten die beiden Herausgeberinnen aus und veröffentlichten sie in der Anthologie. Zu denen die ausgewählt wurden, gehört auch die Ulmerin Adi Hübel. Eine Besprechung des Buches folgt. Dann wird auch verraten, wovon Hübels Protagonist träumt.

Zum Buch


verloren - Momente des Trostes und des Glücks

Neu-Ulmer Zeitung vom 13.11.2012 von Michael Peter Bluhm

 

Adi Hübel stellte ihren neuen Lyrikband vor 

 

Ulm. Auch mit ihrem dritten Gedichtband ruft die Ulmer Autorin Adi Hübel die gesamte Empfindungsscala des Lesers ab: herbstliche Tristesse, leises Wehklagen über die Vergänglichkeit, schmerzliche Empfindungen und Momente des inneren Glücks und Trostes.

„Verloren“ ist der Titel benannt und ist einem ihrer acht Enkelkinder gewidmet, das gestorben ist. In der bis auf den letzten Platz besetzten Theaterwerkstatt war es mucksmäuschenstill, als Adi Hübel – sichtlich bewegt – ihre Verse vortrug. Und die musikalische Begleitung von Monika Bothe am Akkordeon ließ geradezu eine feierliche Stimmung aufkommen, als hätten sich die Gedichte in traurig-schönen Klezmer-Melodien aufgelöst.      

Adi Hübel arbeitet und verarbeitet mit einer seltenen Schaffenskraft, die ihr ganzes Leben bestimmt hat. Täglich sitzt sie eisern in ihrem Turmzimmer in der oberen Donaubastion und schreibt: Mal neue Gedichte, mal aktuell den zweiten Krimi nach dem Erstlingswerk „Tod in Ulm“.                        

Die Autorin spürt den Jahreszeiten nach. Die alleinerziehende Mutter von vier Kindern zog es immer hin zur Kultur. In den neuen Gedichten spürt man ihre ganze Liebe zur Natur, genau beobachtet die Autorin deren Jahreszeiten. Wenn man Herbststimmungen mag, ist man bei Adi Hübel richtig gut aufgehoben worden. Der Tod des geliebten Enkels Julian wird auch in sehr intime Verse gefasst („Ich schick Dir den Sonnenstrahl“), die anrühren („Dich verloren, Herz erfroren“), doch am Ende des Buches wird der Leser wieder aus der Mittrauer erlöst und kann mit leisem Amüsement die schwäbischen Dialektgedichte, die geradezu tröstlich wirken (Blick ins Paradies „Do hokschd jetzt ond guckeschd“), genießen.        

Zu Versen konnte man in der Theaterwerkstatt der Musik lauschen. Das Buch zieren korrespondierende Bilder der Laupheimer Künstlerin Ursula Sihler-Steidl.

Lyrik: Adi Hübels „Verloren“ ist im Wiesenburg Verlag erschienen.

Zum Buch


Zu "Von Trauer und Trost"

Adi Hübels neue Gedichte

Südwest-Presse vom 12.11.2012


Zu CD "S Paradies oder Schwäbisch isch sche

Gedichte von und mit Adi Hübel, Musik von Moni Bothe, Akkordeon

 

Besprechung:

 

fehrgelesen - Das Literaturportal für die Region Ulm/Neu-Ulm

 

Adi Hübels Gedichte-CD S Paradies

Mundart-Gedichte und Akkordeonklänge

 

CD S' Paradies„Schwäbisch isch schee“, meint Adi Hübel und so hat sie kurz vor Weihnachten die CD S Paradies veröffentlicht, die vor allem die Liebhaber von Mundartgedichten erfreuen dürfte, denn es finden sich auf ihr zahlreiche schwäbische aber auch ein paar auf Hochdeutsch verfasste Gedichte.

 

Isch Schwäbisch au schee?

Lyrik schreibt die Ulmerin Adi Hübel schon lange, es sind bereits einige Gedichtbände von ihr oder mit ihrer Beteiligung erschienen, darunter "Versprechen" und "Gedichte aus dem Ulmer Winkel". Im vergangenen Dezember nun, erschien die CD "S Paradies". Sie enthält Gedichte aus den diversen Buchveröffentlichungen Hübels, die von der Autorin selbst eingelesen wurden. Umrahmt werden die lyrischen Vorträge von Moni Bothe mit dem Akkordeon. Bothe ist Mitglied der Band Safran, die von Klezmer über europäische Folk-Musik bis hin zu Musik aus aller Welt alles spielt und Mancher hat sie vielleicht auch schon in der theaterWerkstatt gehört.

Sieben Musikstücke, allesamt Traditionals aus verschiedenen Ländern, und elf Gedichte sind auf der CD zu hören, die meisten Gedichte in schwäbischer Mundart und vor allem beim Hören der ersten beiden Gedichte Schwäbisch und Kirscha entsteht der Eindruck als habe man gerade beim Bayerischen Fernsehen hineingezappt in eine Sendung mit dem längst verstorbenen Fritz Straßner, nur dass die Stimme hier weiblich ist, nicht bayerisch, sondern schwäbisch spricht und davor und danach keine Stubenmusi sondern ruhige Akkordeonmusik erklingt. Ansonsten hinterlässt das Gehörte jedoch den gleichen heiter-besinnlichen Eindruck, wie man ihn manchmal beim Hineinzappen in einige bayerische Sendungen erlebt, etwa wenn Adi Hübel in Schwäbisch fragt, ob sie denn nun sagen solle „Schwäbisch isch schee“ oder „Schwäbisch isch au schee“? „Au schee“ hieße aber, zu vergleichen und zu relativieren, das jedoch will sie nicht. Die Nachbarn allerdings haben die richtige Lösung: „Schwäbisch isch scho schee“ und „des basst“.

 

Heiter-Besinnlich und entspannend

Mitunter etwas lebhafter, auch in der Vortragsweise, sind einige weitere Gedichte, darunter das titelgebende S Paradies und D Muschl. Insgesamt aber bleibt der Eindruck: Diese CD ist nicht nur etwas für Mundartfreunde, sondern vor allem auch etwas für Entspannungsbedürftige, geeignet für ruhige Stunden fern von aller Hektik. Das gilt nicht nur für die Gedichte, sondern auch für die passend gewählte musikalische Begleitung von Moni Bothe.

 

Adi Hübel/Moni Bothe: S Paradies, CD. Erschienen im Dezember 2011. Zu beziehen über Adi Hübel oder den Produzenten Sound Circle Music in Neu-Ulm.

 

CD zu beziehen über:

Sound Circle Music, Neu-Ulm – info@scm-music.de  12.90 € oder direkt bei adi.huebel@t-online.de  Adi Hübel Tel. 0731-25155


Interview mit Adi Hübel in der Neu-Ulmer Zeitung

Interview mit Adi Hübel in Neu-Ulmer Zeitung vom 7. Oktober 2011:

 

Lyriker in der Region (3) von Michael Peter Bluhm, Ulm

 

Adi Hübel ist auch mit 72 ein Energiebündel – und schreibt feinfühlige Gedichte, auch im schwäbischen Dialekt

 

Alles aus Leidenschaft

 

Adi HübelFriedrich Hölderlin und Adi Hübel sind einerseits Persönlichkeiten, die gegensätzlicher nicht sein können. Andrerseits verbindet die Ulmer Lyrikerin und das schwäbische Dichtergenie einiges: den Lehrerberuf in früheren Zeiten und eine lebenslange Liebe zur Natur und menschlichen Sehnsüchten, die sie in wunderbare Verse in ihren Turmzimmern übersetzt haben.

Während aber Hölderlin auf tragische Weise in geistiger Umnachtung in seinem Tübinger Turmzimmer 1843 starb, ist Adi Hübel heute mit 72 Jahren ein putzmunteres Energiebündel, das in ihrem abgeschiedenen Schreibzimmer in der Donaubastion seine Schaffenskraft voll entfalten kann. 

 

Täglich von neun bis 13 Uhr wird im Turm gearbeitet

 

Sie hat sich quasi als Halbtagskraft von täglich neun bis 13 Uhr mit eiserner Energie selbst beschäftigt in diesem Zimmerrund, in dem früher ein Komponist arbeitete. Dessen Klavier steht unberührt, aber stilvoll immer noch im Turm und stört die Vielbeschäftigte beim Dichten und Denken nicht im Mindesten. Hier findet die Mutter von vier erwachsenen Kindern und Großmutter von acht Enkelkindern die Muße, an ihren Gedicht- und sonstigen Projekten zu arbeiten. Zu Hause bleibt im Trubel der Großfamilie die Konzentration auf der Strecke.

Während sie die Kinder in Ulm aufzog, holte die gelernte zahnärztliche Helferin ihre Fachhochschulreife im Telekolleg nach, studierte und wurde Hauptschullehrerin. Ein Brotberuf, wie die ehemalige Alleinerziehende heute sagt, um die Familie durchzubringen. Doch schon als Kind träumte sie von den Brettern, die die Welt bedeuten: Die Liebe zum Theater war ihr in die Wiege gelegt, bereits im Sportverein spielte sie bei den Kindertheaterstücken immer die schwierigen Rollen, bevorzugt Hexen. Als ihre eigenen Kinder studierten und ein Bausparvertrag ausbezahlt wurde, nahm die Lehrerin eine Auszeit und studierte in München Theaterwissen-schaften und neue deutsche Literatur. Die Professoren wurden auf ihr  Regietalent aufmerksam und wollten sie in München halten, doch  Sachzwänge ließen sie nach Ulm zurückkehren, um ihr Leben weiterhin mit dem Lehrberuf zu finanzieren – freilich ohne ihre Leidenschaft aufzugeben.

1988 gründet Adi Hübel die Theaterwerkstatt Ulm, eröffnet das Kindertheater Kinkerlitzchen, macht zudem einen Ausflug in die Kommunalpolitik, wo sie eine Legislaturperiode als kantige Stadträtin in der Grünen-Fraktion wirkt, und engagiert sich in mehreren Frauen-projekten. Sicherheitsgedanken sind diesem Ausbund an Tatenfreude fremd, deswegen hängt Hübel 1990 ihr Berufsbeamtentum an den Nagel und widmet sich mit voller Kraft ihrer Theaterwerkstatt. Den Vorsitz gibt sie erst 2009 ab, um sich noch intensiver dem Schreiben widmen zu können. Prosa, Theaterstücke, ein Krimi bereits in zweiter Auflage („Tod in Ulm“) und viele Gedichte sind die Ausbeute ihres Schaffensdrangs. 

 

Feine Gefühle in schwäbischen Versen

 

Die Lyrik ist im Verlauf ihrer nicht enden wollender Sturm- und Drangzeit immer wichtiger geworden. In ihrem aktuellen Gedichtband „Versprechen“ finden sich auch Mundartgedichte wie „Schwäb isch au schea“, eine Hommage an diesen Dialekt, in dem sich für Hübel die Emotionalität so gut in Worte verpacken lässt. So widmet sie ein feinfühliges Herbstgedicht ihrer besten Freundin Rosa, die mit 90 im Spätherbst ihres Lebens ist: „Langsam, dua no langsam Baum, was hoschd denn do drvo, wenn da de schnell verfärbscht?“, wird es  eingeleitet. Lesenswert in diesem Buch, das 2010 verlegt wurde, sind auch Adi Hübels sogenannte „Fitzelgedichte“, Poesie zum Nachdenken quasi im Sekundentakt wie bei „Novembermai“: „Schwalbengeschrei / Tastenklirren / Stehendes Lächeln / Im Maiglöckchenbett / Verwirrender Nebelzug.“ Auch poetische Liebeserklärungen an das Leben gibt es in den Gedichten von Hübel zuhauf wie „Mitten“: „Sucht meine Hand / Mitten im Schlaf, / Legt sie aufs Herz sich. / Spür ich, / den Rhythmus der Welt.“ Der Schalk sitzt Adi Hübel bei allen romantischen Gefühlen aber auch stets im Nacken. Wie entstehen die Gedichte von Adi Hübel? Zunächst fällt ihr eine Zeile ein, wie derzeit aktuell „Weil Fische keine Eile haben“. Dann ergeben sich aus den Stimmungen heraus weitere Zeilen, bis die Verse rund sind. Aber auch Schmerz, etwa der Verlust eines wertvollen Menschen, wird bei Adi Hübel in Lyrik umgesetzt. „Ich bin eine Gefühlsschreiberin“, sagt sie von sich. 

 

Feier und Feuerwerk auf dem Münsterplatz

 

Aber auch eine mit bissigem Humor. Den spürt man auch bei einem weiteren Großprojekt, das die Autorin derzeit vorbereitet: Nachdem bekannt wurde, dass die Jubiläumsfeier einer Ulmer Firma auf dem Münsterplatz nur 500 Euro Miete gekostet hat, will Adi Hübel ihren 73. Geburtstag auch an dieser Stelle in einem Zelt feiern – zum selben Preis natürlich. Nachdem das Jubelfest auf einen Mittwoch fällt, müsste der Wochenmarkt verlegt werden und einen professionellen Pyrotechniker hat sie auch schon an der Hand für ein „kleines Feuerwerkchen“. Ein entsprechender Antrag an die Bürgerdienste ist schon unterwegs. Ein Gönner in der Stadtverwaltung wird sich schon für Hübel in dieser Angelegenheit finden, die in Ulm Kulturgeschichte geschrieben hat.

 

Neues Gedicht

Exklusiv für die NUZ-Leser das neueste Gedicht von Adi Hübel, das noch nicht erschienen ist:

 

Verhängnis

 

Heinrich der Wagen bricht.

Heinrich

der Wagen,

der Wagen der uns

so lange getragen

er bricht!

 

Der Reifen springt

mit sirrendem Ton.

Sieh die klaffende Wunde,

den Spalt

den roten so blutig.

So purpurn schreiend.

 

Dort quellen heraus mir

die guten Tage.

Die blaue Zärtlichkeit

unserer Nächte

sie rinnt dahin.

 

Heinrich, der Wagen bricht.

Hörst Du den sirrenden Ton?

Der Reifen, er sprang.

 

Es tropft hinab

aus der Wunde

ein um das andere

all die Küsse

die mir die Süße

der Jahre belegten.

 

Es fließt hintendrein

deine Stimme

den Klang schon verloren

den köstlichen

leidenschaftlichen, zarten.

 

Und deine Hände,

die lang ich gespürt

auf der Haut, der warmen,

sie hängen herab,

verdorren mir vor den Augen

 

Heinrich, der Wagen,

er bricht.


Zu "Versprechen. Gedichte."

Auszüge aus der Besprechung in der Südwestpresse vom 31.2.2010

 

"Beim Durchblättern des Buches findet man Schwarzweiß-Zeichnungen von Ursula Wild, die menschliche Szenen darstellen, Gesichter in Kommunikation, oder große Augen, die sich im Blick verlieren, erschrocken, sich abwendend. Der Leser kann zum sprachlichen Erlebnis der Gedichte die visuelle Anregung aufnehmen und so noch tiefer in den fantastischen Raum eintauchen. (...) Die Autorin zeigt in ihrem neuen Gedichtband eine große Vielseitigkeit und Kreativität, die Mundartgedichte lassen tief in die schwäbische Seele blicken, Betrachtungen über das Recht auf Langsamkeit oder die Schönheit des Schwäbischen werden sprachlich auf den Punkt gebracht."