Kurzgeschichten


Bei Anruf Wort

Auszug aus dem Klappentext

 

Einem beliebigen Oberbegriff wird ein passender Unterbegriff zugeordnet. Daraus entstehen jeweils zwei Geschichten. Wie man sich denken kann, sind sie sehr unterschiedlich und doch lassen sich alle Kurzgeschichten dem jeweils gleichen Thema zuordnen.

Die Protagonistinnen und Protagonisten wechseln in jeder Geschichte. Da tummelt sich ein Kaminkehrer auf dem Dach, ein Kommissar ist mit dem grausigsten Fund seiner Karriere konfrontiert, ein junges Mädchen trifft im Park auf ihre heimliche Liebe und ein kleiner Junge wächst buchstäblich über sich hinaus, bis sogar der Mond in greifbare Nähe rückt. Ihr Alter reicht vom jungen Mädchen bis zur Großmutter, vom jugendlichen Reisenden bis zum Greis.

Neben einer realistischen Betrachtungsweise alltäglicher Ereignisse, werden auch fiktive und märchenhafte Geschehnisse beschrieben. Beschreibungen vom Erwachsenwerden, von Versuchen, das Leben zu meistern, vom Verlangens nach Liebe und beruflichem Scheitern nehmen die Lesenden hinein in eine vielfältige Welt, so vielfältig wie das Leben selbst.

 

Das Buch ist erhältlich im Buchhandel

ISBN – 978-3-95428-282-1

oder direkt bei den AutorInnen:

 

adi.huebel@t-online.de

 

derart@dietmar-h-herzog.de


Der verlorene Sohn

Mühsam beugte sich Martha nach unten und zog und zerrte, bis der Knäuel sich löste. Der Strumpf hatte sich beim Gehen unter der Fußsohle zusammengeschoben. Sie sollte die Strümpfe irgendwie befestigen. Sie waren am Rand ausgeleiert und seit sie so dünn geworden war, hielten sie nicht mehr von alleine. Sie versuchte, sich auf ihr Buch zu konzentrieren doch heute fiel es ihr schwer. Was sollte sie sich mit diesem Saulus befassen, der sich dank günstiger Umstände ins Gegenteil verkehrte....

 

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HEIMAT. LITERATURPREIS 2020, Peter Fassl (Hrsg.)

Zu beziehen im Buchhandel, 14,80 €.



Auch kleine Brötchen schmecken lecker!

 

Ich habe mich beim Literaturpreis Schwaben zum Thema HEIMAT beworben und bin bei den Gewinner/innen. 

Im Schreiben, das ich letzte Woche erhielt stand: „Ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass die Jury für den Literaturpreis Ihren Beitrag mit dem Titel >Der verlorene Sohn< zur Aufnahme in die Anthologie empfohlen hat.“  


Anthologien der Mörderischen Schwestern

Ich bin jeweils mit einem Kurzkrimi vertreten.

Das beste Stück. In: Frauen morden schöner. Wellhöfer Verlag. 2018

Hase, mein Hase. In: geschmackvoll morden. Wellhöfer Verlag. 2019

 


Erzählung: Die Rettung

Das ist das große Foto, das die Vorlage war für meinen Text beim Schreibwettbewerb der Südwestpresse. Von ca. 60 Einsendungen wurden die sieben besten veröffentlicht. Meine Erzählung war dabei und hing dann zusammen mit dem Foto in der Ausstellung im Ulmer Museum. Die Ausstellung hieß: SACHEN GIBT´S.

Die Rettung

 

Die Schläge drangen in ihren Schlaf. Im Nu war sie wach. Angstvoll horchend saß sie im Bett auf. Kamen sie wieder? Dann hörte sie den Nachbarn rufen: „Karl, Elisabeth, ich bin´s, macht auf!“

„Ich komme schon“, hörte sie Karl unwillig neben sich murren. Er schlüpfte ohne Eile in die Hose und zog sich sein Hemd über. „Muss der uns jedes Mal so früh aus dem Bett holen“, brummte er, „dem wird wieder seine Sau entlaufen sein.“

Wenn es nur das ist, dachte Elisabeth, wenn es nur das ist. Durch das kleine Fenster der Schlafstube drang diffuses Licht. Es war ohnehin Zeit aufzustehen und die Tiere zu versorgen. 

Ihr Blick fiel auf das kleine Medaillon, das auf ihrem Nachttisch stand. Karl hatte es auf einen Holzwürfel genagelt. „Ich nehme das feinste Buchenholz, das ich habe“, hatte er gesagt, „dann kannst du es neben dir aufstellen“. Der Goldschmied in der Stadt hatte das Kleinod für sie angefertigt.

Als sie es jetzt in die Hand nahm, spürte sie wieder Bitterkeit und Trauer in sich aufsteigen. Sie wollte nicht weinen, doch die Tränen liefen ihr unversehens aus den Augen. Dabei war doch alles gut ausgegangen. 

Wieder stieg das schreckliche Ereignis vor ihr auf. Auch damals hatten die Schläge sie aus dem Schlaf gerissen. Unaufhörlich hatte etwas gegen das große Eingangstor gedonnert. 

„Aufmachen!“, hatte sie von unten rufen gehört und war verwirrt in die Kleider gefahren. 

„Was ist los?“ Karl hatte sich murrend umgedreht. 

„Hörst du nicht, es muss etwas passiert sein, steh auf.“ 

Sie waren dann daneben gestanden, als die Kerle ihre Tochter und den Schwiegersohn aus der hinteren Schlafstube zogen. Es verwirrte sie, Leute die sie kannte so barsch und gewalttätig zu sehen. 

„Was werft ihr den beiden vor? Was haben sie verbrochen?“ Karl hatte keine Ruhe gegeben. Und auch sie hatte sich vor ihre junge Tochter gestellt. Sie waren ohne Antwort 

geblieben. Nur einer der Bewaffneten hatte im Hinausgehen gemurmelt: „Es tut mir Leid, Schmiedin“.

Das waren schlimme Wochen gewesen. Elisabeth strich liebevoll über die Figuren auf ihrem Medaillon. Schreckliche Tage voller Angst und Ungewissheit. Aber auch als sie wussten, was ihren Kindern zur Last gelegt wurde waren sie nicht ruhiger geworden. Wie auch? Ihre Magdalena sollte eine Hexe sein, ihr Ehemann Matthias ihr Gehilfe. 

Der Schrecken hatte sie zunächst gelähmt. Als tags darauf der Nachbar kam und weitere Gerüchte erzählte, hatten sie sich mit  ihm zusammengesetzt und überlegt, was zu tun war. Voller Verzweiflung waren sie zum Pfarrer gelaufen, zum Ortsvorsteher, zum Grafen auf dem Berg. Dort wurden sie nicht einmal vorgelassen und die anderen hatten die Hände erhoben und auf den Herrn im Himmel verwiesen. „Betet, hatten sie gesagt, „betet, der Herr wird es richten“, und der Pfarrer hatte noch hinzugefügt: „Wenn sie unschuldig sind, wird er sie retten“. 

Ja, sie waren gerettet worden. Aber was hatten die beiden erlebt, da unten im Turm? Was hatte man ihnen angetan im Namen des Herrn der angeblich so barmherzig war? Er, der in jede Seele schauen konnte, musste doch sehen, dass sie nichts Schlechtes getan hatten. 

Und wie oft hatte sie sich gefragt, wer die beiden angeschwärzt hatte. War es Gunda gewesen, der die Kuh verendet war? Magdalena hatte noch nach ihr gesehen und versucht, das Kälbchen zu retten. Alles vergebens. Aber das war doch nicht ihre Schuld. Und sie selbst? Sie waren plötzlich wie Aussätzige gewesen im Ort. Nur ganz wenige hatten noch mit ihnen geredet. Karl musste die Schmiede schließen, die Bauern fuhren lieber in den Nachbarort. Aber das war nicht so wichtig. Sie hatten die Kühe, die Hühner und die paar Schafe. Zum Überleben reichte es. 

Dann schien das Urteil gesprochen. Was war das für ein Entsetzen gewesen, als es hieß, die beiden müssten brennen. Brennen?! Verbrennen?! Ihre schöne Tochter verbrannt?! Sie hatte sich voller Verzweiflung in ihrem Bett vergraben. Sie wollte nicht mehr essen und trinken. Karl hatte sie versorgt, sonst wäre sie wahrscheinlich verhungert. 

„Es sind doch nur Gerüchte“, hatte Karl gesagt und sie im Arm gehalten. Ihr starker Mann, auch für ihn war es schlimm. Sie waren noch einmal zu allen gelaufen, von denen sie sich Rettung versprachen. Überall wurden sie abgewiesen. 

 

Eines Morgens hatte Karl sich neben sie auf die Bank gesetzt und zu weinen begonnen. „Sie karren Reisig auf den Anger“, hatte er herausgepresst und sein Gesicht mit den Händen bedeckt. 

An diesem Nachmittag hatte es aus heiterem Himmel angefangen zu donnern und zu blitzen. Stundenlang waren ungeheure Wassermassen vom Himmel gestürzt. Das Feuer verlöschte. Sie hatten es als Gottesurteil angesehen, die Herren der Inquisition. Magdalena und Matthias kamen frei. 

Aber was hatte man ihnen angetan? Als sie nach Wochen der Pflege zu sich kamen, wollten sie nur noch fort. Sie konnten nicht bleiben an diesem Ort des Schreckens. Elisabeth wäre am liebsten mit ihnen gezogen. Doch das war nicht möglich. Jetzt hatte sie keine Kinder mehr. Voller Liebe barg sie das Medaillon in ihren Händen. 


Himbeertage. Kurzgeschichten. 2016.

ISBN 978-3-7418-4364-8 

E-Book ISBN 978-3-7418-1899-8


Verschenkte Träume. Kurzgeschichte. 2015.

Publiziert als Kindle-Single.

Erhältlich bei  www.amazon.de/kindle-singles € 0,99.

 

Die junge Briefträgerin Marietta findet beim Leeren der Postkästen eine noch gültige Fahrkarte für eine Reise in die Berge. Gerne würde sie in die weiße, unberührte Schneelandschaft fahren, kann sich jedoch nicht vorstellen, ihren neuen Freund dafür zu begeistern. Kurz entschlossen möchte sie mit dem Fahrschein einer alten Dame eine Freude bereiten und mischt ihn unter deren Post. Verwundert überlegt sich die nächste Besitzerin, wie die Fahrkarte wohl zu ihr gelangt sein könnte. Unversehens werden mit der Möglichkeit zu dieser Reise lang verborgene Sehnsüchte und Erinnerungen wach. Am Ende wandert der Fahrschein weiter zu einer jungen Frau die eine leidenschaftliche Affäre wiederbeleben möchte …

 

Laurenz Bolliger, Verantwortlicher des deutschsprachigen Kindle Singles Stores auf Amazon.de schrieb unserer Autorin Adi Hübel am 28-5-2015:

„Eine schöne Nachricht habe ich aber noch für Sie: Ihre Single "Verschenkte Träume" wurde diesen Monat in die Liste der 25 Kindle-Favoriten aufgenommen, ich habe lange dafür gekämpft, jetzt hat es geklappt. Hier ist der Link: www.amazon.de/kindle-favoriten-ebooks-buecher“.


"Gebrauchslyrik"

Eine Kurzgeschichte von Adi Hübel in der Anthologie  "Autorenträume" 

 

Autorinnen und Autoren schicken ihre Leser in vergangene Zeiten, ferne Länder, phantastische Welten, spannende Abenteuer und bringen sie zum Träumen.

 

Wovon aber träumen Autoren?

Vom Nobelpreis? Vom Bestseller? Vom Reich-und-berühmt-werden? Oder einfach nur davon, eines Tages vom Schreiben leben zu können? Vom Lächeln auf dem Gesicht eines Kindes, wenn das neue Märchen vorgelesen wird? Oder sind es schreckliche Albträume, die der angebliche Traumberuf mit sich bringt? Werden Schriftsteller nachts im Schlaf gar von Verlegern, Lektoren, Rezensenten oder Finanzbeamten bedroht?

 

Monika Fuchs und Petra Hartmann starteten eine »literarische Umfrage«, wählten aus den über 300 Antworten 57 phantasievolle Beiträge aus und stellten sie zu diesem Lesebuch zusammen. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen des Autorenalltags und träumen Sie mit!

 

Von jedem verkauften Buch wird 1 Euro an das Hilfswerk Brot & Bücher e.V. der Autorin Tanja Kinkel gespendet, die auch das Geleitwort zum Buch schrieb.

 

Mit Beiträgen von

Paul Auer • Marita Bagdahn • Clara Becker • Gundi Bernartz • Elisabeth Blum • Jörg Borgerding • Markus Büssecker • Catherine de Cavalaire • Dirk Czora-Schröder • Heinz-Peter Engertsberger • Bettina Ferbus • Joachim Frank • Frederike Frei • Thomas Friedt • Hans Gärtner • Andrea Günther • Ilka Haederle • Andor Hartmann • Rita Hausen • Tatjana Hinkebecker • Hartmut Höhne • Matthias Hoppe • Adi Hübel • Birgit Jennerjahn-Hakenes • Hahnrei Wolf Käfer • Kristina Kesselring • Natalie Klasen • Horst-Werner Klöckner • Christian Knieps • Ruth Kornberger • Matthias Kröner • Jens Laloire • Martin Lätzel • Ferenc Liebig • Jana Lippmann • Mango • Michèle Minelli • Evelyn Morgenroth • Peter Morisse • Claudia Paal • Judith-Katja Raab • Miriam Rademacher • Peter Raffalt • Jan C. Rauschmeier • Kai Riedemann • Nannah Rogge • Artur Rosenstern • Kathrin Sehland • Boris Semrow • Martina Sprenger • Katharina Stegen • Karin Steinert • Mirko Swatoch • Helene Thulesius • Daniel Wehnhardt • Simone Wertenbroch • Mona Yilmaz

 

Leseprobe

 

Autorenträume. Ein Lesebuch

Mit einem Geleitwort von Tanja Kinkel

Herausgeberinnen: Petra Hartmann | Monika Fuchs

Coverbild und Illustrationen: Monika Donkervoort

336 Seiten | Paperback |  ISBN 978-3-940078-53-7 | Verlag Monika Fuchs | Hildesheim 2013 | 16,90 €